Neue Analyse stärkt Planungen für „Gesundheitscampus“

10.07.2024
Foto: Biondo Gionbiero
Ambulant-medizinische Angebote und Pflegeeinrichtungen im Vordergrund

Der Stadtrat hat das Ziel, den Gesundheitsstandort Freilassing zu sichern und weiterzuentwickeln. Eine aktuelle Untersuchung zeigt nun, inwieweit die geplanten Angebote mit den Bedarfen der Stadt und des näheren Einzugsgebiets übereinstimmen und nennt Weiterentwicklungspotenziale.

Untersuchung durchleuchtet Planungen für „Gesundheitscampus“

„Seit 2022 beschäftigt sich die Stadtpolitik schon mit der medizinischen Versorgung in Freilassing. Im letzten Jahr machte sich der Stadtrat dann auf den Weg, Möglichkeiten für den Erhalt und Ausbau der Gesundheitsversorgung zu finden“, erklärt Bürgermeister Markus Hiebl die Freilassinger Initiative. Der Grund: Eine sich im Wandel befindende medizinische Versorgung auf Bundes- und auf Landkreisebene. Nachdem der Stadtrat im Frühling dieses Jahres das Nutzungskonzept und eine Variante des städtebaulichen Konzepts für den „Gesundheitscampus an der Vinzentiusstraße“ einstimmig unterstützte, konnte danach eine Untersuchung den Status Quo mit den geplanten Entwicklungen abgleichen.

„Eine zentrale Rolle spielt dabei auch das geplante ‚Gesundheitshaus‘ für zusätzliche medizinischen Angebote, dazu mögliche Einrichtungen für Pflege und neuen Wohnraum. Alles in Ergänzung zum bestehenden Fachärztezentrum, dem medizinischen Versorgungszentrum und der psychiatrischen Klinik am Gesundheitscampus Freilassing. Die Untersuchung sollte zeigen, ob wir mit unseren Plänen auf dem richtigen Weg sind oder noch nachjustieren müssen“, leitet das Stadtoberhaupt auf die abgeschlossene Analyse über. Aufgeteilt auf zwei thematische Säulen – medizinische Angebote und Pflege – haben Experten für Sozial- und Gesundheitswirtschaft aus den ermittelten Erkenntnisse konkrete Empfehlungen für die weitere Entwicklung in Freilassing abgeleitet.

Empfehlung für zentralisierte Gesundheitsversorgung, (vollstationäre) Pflege und betreutes Wohnen

Weil die aktuelle ärztliche Versorgung in Freilassing und dem Umfeld noch ausreichend ist, soll der Gesundheitscampus künftig eine gut erreichbare ambulante Grundversorgung als Ziel haben.  Aktuelle Entwicklungen zeigen zudem einen Trend hin zu zentralisierter Gesundheitsversorgung. Das bedeutet: Verschiedene medizinische Leistungen gebündelt an einem Ort. Die selbe Empfehlung gilt auch für den Standort Freilassing. Damit sollen die bestehenden und geplanten medizinischen Leistungen für die Patientinnen und Patienten zu einem attraktiven Mix werden. Weiterentwicklungspotenziale werden bei verschiedenen Fachdisziplinen, therapeutischen Angeboten und komplementären Angeboten wie einem Sanitätshaus oder einer Apotheke am Gesundheitscampus gesehen. Empfohlen wird außerdem, die aktuellen Reformentwicklungen weiterhin genau zu beobachten.

Während bei der vollstationären Pflege ungefähr 60 Plätze fehlen und großer Nachholbedarf besteht, fehlen bei den Angeboten für betreutes Wohnen sogar 90 Plätze. Empfohlen werden am Gesundheitscampus neben einer vollstationären Pflegeeinrichtung deshalb auch ambulant betreute Wohngemeinschaften und betreutes Wohnen. Dabei sollten neben den Grundleistungen auch Wahlleistungen und unterschiedliche Wohnungsgrößen angeboten werden. Eine besondere Herausforderung stellt dabei das Fehlen von Pflegefachkräften dar, dem womöglich durch längere Praxisphasen während der Ausbildung entgegengewirkt werden könnte.

Das Ziel: zukunftsfähige Strukturen für medizinische Angebote und Pflege

„Wir haben jetzt valide Zahlen, die unseren Weg unterstreichen und den Gesundheitscampus stärken. Auch das Thema Altenversorgung soll hier ein Baustein sein. Damit richten sich die Planungen nach den aktuellen und künftigen Bedarfen sowie den Markttrends. Die Ergebnisse wurden auch dem Bezirkstagspräsidenten und dem Landrat mitgeteilt“, zieht Bürgermeister Markus Hiebl ein Fazit, „Unterstützung bekommen wir auch von den Kliniken Südostbayern, den Inn-Salzach-Kliniken, dem Förderverein Gesundheitsregion Freilassing, dem Landkreis und der Ärzteschaft.“ Das Ziel ist damit bestätigt: Zukunftsfähige Strukturen für medizinische Angebote und Pflegeleistungen am „Gesundheitscampus Freilassing“ zu schaffen.

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