![LWF_DINNER_2024.jpg](fileadmin/user_upload/user_upload/LWF_DINNER_2024.jpg)
Lokwelt's Eisenbahndinner
Die Lokwelt belebt am Freitag, 5. Juli das Museum und besonders die "Stadt der Eisenbahn" mit einem authentischen kulinarisch-musikalischen Abend.
31.03.2023
Aufatmen bei den Fans des Storchenpaares, welches auf dem Kamin der Lokwelt brütet: Die Nisthilfe, die die Stadt Freilassing in Kooperation mit dem Biodiversitätsberater der unteren Naturschutzbehörde anbringen ließ, muss nicht abgebaut werden. Damit fand nun auch die Prüfung einer möglichen Gefährdung für den Flugverkehr des Salzburger Flughafens ein glückliches Ende zu Gunsten der Störche. Weitere Beobachtungen der Vögel sollen dennoch stattfinden.
„Uns wurde bestätigt, dass es keinen fachlichen Grund gibt, die Nisthilfe abzubauen“, erzählt Bürgermeister Markus Hiebl nach einer gemeinsamen Besprechung mit der Unteren Naturschutzbehörde, Fluglärmreferentin Bettina Oestreich und dem Bund Naturschutz. Vor allem, dass die Störche bereits zwei Jahre vor der Anbringung der Nisthilfe auf dem Kamin ein Nest gebaut hatten, ist hier ausschlaggebend. „Die Nisthilfe hat die Vögel also nicht explizit angelockt, den Platz haben sich die Störche selbst ausgesucht. Auch ohne unser Zutun wäre der Kamin in den kommenden Jahren die erste Wahl für das Paar gewesen. Das ist Natur“, betont Hiebl. Eine gezielte Ansiedelung des Storches hat damit nicht stattgefunden. Eine grundsätzliche Ausbreitungstendenz auch in Südostbayern, findet auf Grund der milderen Temperaturen durch den Klimawandel statt. Auch Fluglärmreferentin Bettina Oestreich zeigte sich erleichtert über die Klärung des Sachverhalts.
Stellvertretend für die Untere Naturschutzbehörde sprach sich auch Robyn Schofield für den Verbleib der Nisthilfe aus. „Aus fachlicher Sicht spricht nichts dafür, die Nisthilfe wieder zu entfernen. Wir haben gemeinsam mit Ornithologen und Experten den vorliegenden Sachverhalt geprüft. Dass eine rechtliche Aussage, einen höheren Sicherheitsaspekt berücksichtigen muss, ist uns bewusst. Eine Gefahrenlage könnte man hier aber bei allen anderen, ähnlich großen, heimischen Vogelarten hineininterpretieren“, so Schofield.
Florian Marchner, Fachkraft an der unteren Naturschutzbehörde und Ornithologe, konstatierte: „Für den Storch selbst gibt es - statistisch gesehen - weitaus größere Gefahren als den Flugverkehr. Hier von einer erhöhten Gefahr zu sprechen entspricht nicht dem Verhalten des Storchs vor Ort.“ Erich Prechtl ergänzte, dass „es vor allem an ausreichend Nahrung für die Tiere mangelt. Wir sollten zukünftig also daran arbeiten, dass es wieder mehr Kleinsäuger, Amphibien und Reptilien gibt, die zu gesunden starken Storchenkindern führen können.“
In die Bewertung floss weiter mit ein, dass auch die Flughöhe zur Futtersuche kein Problem für Flugzeuge darstellen sollte. „Der Kamin an der Lokwelt ist rund 30 Meter hoch, von hier aus segeln die Störche zu ihren Futterplätzen weiter westlich“, erklärt Erich Prechtl vom Bund Naturschutz, der die Tiere, auch mit Hilfe eines Presseaufrufs, nahrungssuchende Störche zu melden, ausreichend beobachten und studieren konnte. „Hier könnten sich womöglich auch die RangerInnen der Biosphärenregion im Rahmen ihrer Feldbrüterbeobachtungen mit einbringen, um das Verhalten der Störche weiter im Auge zu behalten“, regte Schofield von der Unteren Naturschutzbehörde an. „Mal sehen, welchen Kindersegen uns die Störche in diesem Jahr bescheren“, schließt Bürgermeister Markus Hiebl schmunzelnd ab.