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06.07.2023
Die Stadt Freilassing wird eine Wärme- und Transformationsplanung in Auftrag geben, entsprechende Schritte werden nun von der Stadtverwaltung vorbereitet. Damit sollen Potenziale für die künftige Energieversorgung über mehrere sogenannte „Sektoren“ –Wärme, Strom und Verkehr – und über das gesamte Gebiet der Stadt Freilassing untersucht werden.
Die deutliche Reduktion des Energiebedarfs, der Ausbau der erneuerbaren Energien sowie die verstärkte „Sektorkopplung“ - also die stärkere Vernetzung der Bereiche Strom, Wärme, Kälte, Industrie und Mobilität - sind wichtige Voraussetzungen für das Gelingen der Energiewende. Die Kommunen nehmen dabei eine bedeutende Rolle ein. Neben zwei anderen Städten in Deutschland ist Freilassing Teil eines Forschungsprojekts zur Zukunft der Sektorkopplung auf lokaler Ebene. Die Stadt wird auch weiterhin wissenschaftlich begleitet.
„Die Stadt Freilassing sieht es als wichtige und zukunftsweisende Aufgabe, Projekte auf den Weg zu bringen, die möglichst hohe Energieeinsparung für die Zukunft ermöglichen. Im Herbst 2022 hat der Stadtrat deshalb schon die Weichen für die nun beschlossene Untersuchung mit einer Absichtserklärung, gemeinsam mit einem regionalen Energieversorger, gestellt“, erzählt Bürgermeister Markus Hiebl. Die Untersuchung baut dabei unter anderem auf den Ergebnissen aus dem Stadtentwicklungskonzept von 2012 dem Energienutzungskonzept des Landkreises aus dem Jahr 2018 sowie dessen Fortschreibung auf.
Ein entscheidendes Element in Freilassing ist seit 2019 beispielsweise der mit dem Bayerischen Energiepreis prämierte Energieverbund Freilassing, der die Sport- und Freizeitanlage Badylon, die Grund- und Mittelschule, die städtische Kläranlage sowie das Jugendvereinsheim mit Fernwärme auf einer Leitungslänge von insgesamt 936 Meter versorgt und einen Stromverbund zwischen den Gebäuden bildet. Aktuell werden der Bauhof und die Stadtwerke neu errichtet, die ebenfalls am Energieverbund angeschlossen werden und den sogenannten KfW 55 Standard – eine besonders hohe Energieeffizienz – erreichen. Auch der Teilneubau der Grundschule und der Erweiterungsbau der Mittelschule heben sich positiv hervor und haben entsprechende Nachhaltigkeitszertifikate als Ziel. Daneben existiert mit dem Fernheizwerk in der Zirbenstraße bereits seit rund 30 Jahren ein erfolgreiches Fernwärmenetz in Freilassing.
Vertreter des Stadtentwicklungsbeirats für den Bereich Energie und den Bereich Natur und Umwelt sowie die Stadtwerke Freilassing waren im Vorfeld der jetzigen Untersuchung beteiligt worden. Dabei wurden verschiedene Gebiete in Freilassing priorisiert, deren Energieversorgung genauer betrachtet werden sollen: Das Fernwärmegebiet Zirbenstraße, das Areal „Bildungszentrum“, das noch unbebaute Areal „Freilassinger Feld“ und das Areal „Lindenplatz mit Innenstadt“.
Untersucht werden soll der Einsatz unterschiedlichster zukünftiger Energieträger und mögliche Standorte für Energiezentralen. Die Versorgungsmöglichkeit der Innenstadt und weiterer Gebiete wird eine Aufgabenstellung für die Detailuntersuchung sein. Zu berücksichtigen sind unter anderem der Einsatz und die Verbesserung von bestehenden Versorgungsbereichen sowie die Verbesserung des Anteils von regenerativen Energieträgern. Die Ausschöpfung von unterschiedlichen Technologien zur Wärme- und Stromerzeugung ist dabei relevant. Für den Ausbau von Netzen verschiedener Energieträger sollen künftige Potenziale ermittelt werden.
„Daneben werden auch die Bürgerinnen und Bürger gefragt sein. Die kommunale Wärme- und Transformationsplanung hin zu einer weitgehend klimaneutralen Versorgung wird eine Aufgabe sein, die wir gemeinsam bewältigen werden“, stellt Bürgermeister Markus Hiebl fest, „die Verwaltung wird die Beteiligung der Freilassingerinnen und Freilassinger nun vorbereiten.“