Zukunft &
Projekte

Zukunftsorientierte Stadtentwicklung
für ein lebenswertes Freilassing

Masterplan
Innenstadt

Im Rahmen des intergrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) wurde die Innenstadt als ein zentraler Handlungsschwerpunkt der zukünftigen Stadtentwicklungsaktivitäten dargestellt. Mit dem Masterplan Innenstadt sollten auf der Grundlage der programmatischen Aussagen des ISEK’s die Ziele weiter präzisiert und entsprechende Projekte und Maßnahmen benannt werden. Der Umgriff des Planungsgebietes beträgt ca. 45 ha.

Die Ausgangslage für die Stadtentwicklung ist nicht nur auf die einzelne Stadt bezogen, sondern umfasst auch die Bevölkerungsentwicklung, Globalisierung der Wirtschaft und der Strukturwandel in der Landwirtschaft. Außerdem muss auf die Trends und Megatrends, wie z.B. Klimawandel, Energiewende, Mobilität und das Einkaufsverhalten der Bürgerinnen und Bürger geachtet werden.

Freilassing ist nach der Kreisstadt Bad Reichenhall mit ca. 17.000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Kommune des oberbayerischen Landkreises Berchtesgadener Land. Die Stadt genießt eine hohe Lagegunst. Mit der engen räumlichen Verflechtung zur benachbarten österreichischen Landeshauptstadt Salzburg gehört Freilassing zu den wirtschaftsstärksten Kommunen des Landkreises.

Die Stadt Freilassing wurde erstmalig zwischen 1125 und 1147 in einer Notiz erwähnt. Freilassing war hierbei ein kleiner Ort südlich von Salzburghofen, welches den eigentlichen Besiedlungsursprung und Entwicklungspol für die Anfänge der Stadt darstellt. Mit dem Bau der Eisenbahn und der Errichtung des Bahnhofes südlich von Salzburghofen im Ortsteil Freilassing gewinnt der Ort als Bindeglied zwischen Salzburghofen und dem Bahnhof immer mehr an Bedeutung. Mit der Namensänderung im Jahre 1923 wird dieser Entwicklung Rechnung getragen. Umliegende Ortsteile werden nacheinander eingemeindet. Der Ortsteil Freilassing ist nunmehr die Innenstadt der Stadt Freilassing.

Die räumliche Struktur der Innenstadt ist maßgeblich durch die (junge) historische Entwicklung geprägt. Noch heute ist die schrittweise Entwicklung von einzelnen Gehöften östlich der Bahn zu einer verdichteten Bebauung entlang der Haupt- und Lindenstraße Richtung Salzburghofen zu erkennen. Bedingt durch diese Entwicklung unterscheidet sich Freilassing bzw. die Innenstadt Freilassings in seiner räumlichen Struktur von allen Gemeinden in der Umgebung.

  • Die Stadt Freilassing verfügt nur über wenige Gebäude, die eine Wiedererkannbarkeit und damit auch eine besondere Identität ermöglichen.
  • Aufgrund der besonderen historischen Entwicklung ist die Dichte historischer Spuren im Stadtbild gering. Dennoch tragen eine Reihe regionaltypischer und gestalterisch authentischer Gebäude maßgeblich zum Stadtbild bei.
  • Linden- und Hauptstraße beziehen ihre räumliche Qualität in erster Linie durch den umfangreichen Baumbestand. Dieser hat vor dem Hintergrund einer Randbebauung, die nur partiell durch bauliche Qualität geprägt ist eine besondere Bedeutung für das Stadtbild.
  • Die Hauptstraße zeigt als ein innerstädtisches Zentrum der Versorgung einen guten Besatz im Einzelhandel.
  • Die Stadt Freilassing verdankt ihre Entstehung der Bahn. Und auch heute bietet der Bahnbetrieb insbesondere vor dem Hintergrund sich ändernder Mobilitätskonzepte Potenziale für die Stadtentwickung.

Gerade vor dem Hintergrund sich wandelnder Rahmenbedingungen und möglicher kontroverser Vorstellungen über die Umsetzung einzelner Maßnahmen braucht eine zielorientierte Stadtentwicklung stabile Leitplanken:

 

  • Leitziel 1: Die Aufwertungsstrategie baut auf einer neuen Abfolge von Straßen, Wegen und Plätzen auf. Durch die Kultivierung bestehender Plätze und die Schaffung neuer Platzbereiche soll schrittweise ein Raumgefüge entwickelt werden, das mit unterschiedlichen Raumangeboten insgesamt einen hochwertigen und erlebnisreichen Stadtraum schafft.
  • Leitziel 2: Die Stärkung der Innenstadt als zentraler Versorgungsstandort steht im Schwerpunkt des Innenstadtkonzepts. Dies bedeutet für den Entwicklungsbereich Bahnhof eine Begrenzung der Einzelhandelsflächen auf rein bahnhofsbezogene Sortimente. Darüber hinaus schlägt das Innenstadtkonzept ein Bündel weiterer Maßnahmen vor.
  • Leitziel 3: Die Sicherung und kontinuierliche Aufwertung des Wohnstandorts Innenstadt durch Entwicklung neuer Wohnbauflächen und die kontinuierliche Verbesserung des Wohnumfelds durch Verkehrsberuhigung und Begrünung.
  • Leitziel 4: Der Masterplan Innenstadt baut auf einer veränderten Konzeption für den Verkehr auf. Im Mittelpunkt steht die Verlegung der Rupertusstraße an die Bahn und eine konsequente Führung des fließenden KFZ-Verkehrs um die Innenstadt. Innerhalb dieses Ringsystems erfolgt die Erschließung über verkehrsberuhigte Bereiche bzw. einer Fußgängerzone.
  • Leitziel 5: Grün- und Freiflächen haben nicht nur stadtklimatische Bedeutung, sie tragen auch erheblich zum Aufenthaltswert des öffentlichen Raumes bei und sind darüber hinaus von stadtgestalterischer Relevanz. Der Masterplan Innenstadt zeigt hierzu unterschiedliche Maßnahmenbereiche.

Der Rahmenplan zeigt das gewünschte zukünftige Raumgefüge der Innenstadt mit einer differenzierten Abfolge von Straßen, Wegen und Plätzen und identifiziert Schwerpunktbereiche der Innenstadtentwicklung:

 

  1. Bahnhofsspange zur Verklammerung von Bahnhof und Innenstadt sowie der Stadtbereiche Nord und Süd
  2. Neue Plätze in der Hauptstraße zur Aufwertung des zentralen öffentlichen Raumes
  3. Die Historische Diagonale belebt eine alte Wegverbindung und verknüpft Rathaus und Rupertuskirche
  4. Verknüpfungen und Anbindungen zur Verbesserung der Vernetzung der Innenstadt mit der Umgebung
  5. Neues Wohnen zur Darstellung räumlicher Potenziale für neue innerstädtischer Wohnungsangebote
  6. Ortsbild und Baukultur zur Sicherung und Aufwertung der Innenstadt

Im Rahmen der nun aktuellen Untersuchung sind zahlreiche städtebauliche Missstände sowohl in Bezug auf die Anforderungen an gesunde Wohn und Arbeitsverhältnisse als auch der Funktionsfähigkeit des zentralen innerörtlichen Bereichs deutlich geworden. Im Rahmen der Sanierung sollen schrittweise die festgestellten Mängel beseitigt und die Innenstadt als gemeinsame Mitte aller Bürger Freilassing gestärkt werden. Sie soll als Standort des Einzelhandels und damit der Versorgung gesichert und als Ort des kulturellen Austauschs weiter qualifiziert werden.

Stadt Freilassing
Stadtplanung

 

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